Diese Enten zählen zu den ältesten Entenrassen Deutschlands. Als Zweinutzungsente weist sie eine hohe Legeleistung bei guter Fleischqualität auf. Sie gelten als äußerst Anfängerfreundlich. Außerdem wird Pommernenten eine einfache Haltung sowie ein ruhiger Charakter nachgesagt.
Optimal eignet diese Entenrasse für die heimische Gartenpflege, da sie begnadete Schneckenvernichter sind. Hinzu kommt, dass sie keine hohen Haltungsansprüche stellen, da sie schon im jungen Alter sehr wetterfest sind. Zu guter Letzt sind sie ein absoluter Hingucker, da sie durch ihr im Sonnenlicht blau-grünlich schillerndes Gefieder sofort auffallen. Jedoch sind diese Tiere nicht für eine „Massenhaltung“ geeignet!
Die Pommernente zeichnet sich durch ihren typisch weißen Brustlatz und dem äußerst dunklen schimmernden Gefieder von anderen Entenrassen ab. Häufig werden sie aus diesem Grund auch Frackente, Uckermärker oder Schwedenente genannt.
Herkunft der Pommernente
Pommernenten gelten als älteste deutsche Entenrasse. Jedoch ist der Ursprung dieser Rasse nicht klar zurück zu verfolgen, sodass sich viele Mythen um sie ranken. Eindeutig geklärt ist, dass diese Enten aus Vorpommern stammen, weshalb sie auch den Namen „Pommernente“ erhielten. Jedoch zählte dieses Gebiet bis zum Jahre 1815 zu Schweden, sodass alternativ auch der Name „Schwedenente“ sich etablierte.
Bereits im 18.Jahrhundert wurde aus schweren Landentenschlägen eine einheitliche Rasse gezüchtet, sodass 1760 die ersten Mastenten mit weißem Latz in der Uckermarck zu finden waren. Im Jahre 1850 erhielten die blauen Tiere mit weißem Brustlatz den Namen „Schwedenente“, jedoch ist bis heute nicht eindeutig geklärt, welche Rassen zur Erzüchtung beitrugen. Es wird vermutet, dass die schwedische Dendermonder Ente die Grundlage bot. Zusammengefasst zur Rasse der Pommernenten wurden im Jahre 1930 die Rassen der Schwedenenten sowie Uckermärker Enten.
Heutiger Stand
Die Pommernenten sind in der heutigen Zeit sehr selten geworden. In Deutschland wird ein Bestand von rund 100 Tieren angegeben. In der Schweiz sollen jedoch noch einige Zuchttiere gehalten werden.
Aus diesem Grund wird die Pommernente auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen unter der Kategorie „gefährdet“ aufgeführt.
Stand 2016 war, dass 452 weibliche Tiere und 213 männliche Tiere registriert werden konnten.

Typische Rassemerkmale der Pommernente
Die Pommernenten gelten als äußerst Anfängerfreundlich, nicht zuletzt aufgrund ihres ruhigen Charakters.
Die Tiere zählen zu den sogenannten Zweinutzungsrassen und weisen aus diesem Grund eine hohe Legeleistung bei guter Fleischqualität auf. Unter Fleischkennern gelten Pommernenten als wahre Delikatesse, da besonders das Brustfleisch von ausgezeichneter Qualität ist.
Ein ausgewachsener Erpel kann bis zu drei Kilogramm wiegen, eine Ente hingegen erreicht ein Gewicht von rund 2,5 Kilogramm. Hinzu kommt, dass diese Entenrasse eine äußerst gute Fleischausbeute bietet, da Schlachtgewichte von 1,7 bis 2,0 Kilogramm erzielt werden können. Hierbei wird die Schlachtreife im Alter von fünf bis sechs Monaten erreicht, falls Jungtiere geschlachtet werden sollen.
Die Legeleistung der Enten liegt bei rund 150 Eiern im Jahr. Jedoch legen auch ältere Tiere noch eine stattliche Anzahl von 60 bis 70 Eiern pro Jahr. Hierbei beginnen die Tiere im Februar oder März mit der Eiablage. Falls die Enten am brüten gehindert werden, kann sich die Eiablage sogar bis in die Sommermonate Juni und Juli hinausziehen. Die Eischalenfarben sind vielfältig. Von weiß bis grau über grünlich bis blaugrüne Eier kann alles gefunden werden.
Die Tiere weisen einen äußerst ausgeprägten Bruttrieb auf. Jedoch benötigen sie für eine optimale Brutpflege bestmögliche Haltungsbedingungen wie beispielsweise einen sehr großen Auslauf, viel Ruhe, einen geschützten Stall sowie eine Haltung als Pärchen. Die Ente verbleibt die ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Schlupf im Nest, erst danach werden die Küken in die große weite Welt hinausgeführt.
Die Küken sind sehr lebhaft und wachsen schnell. Hinzu kommt, dass sie von Anfang an sehr wetterfest und pflegeleicht sind, da sehr rasch ein schützendes Gefieder ausgebildet wird. Ausgewachsen sind die Tiere bereits mit einem Alter von fünf oder sechs Monaten.
Jedoch können die Tiere nicht nur im Hinblick auf ihr Fleisch sowie die Eier verwertet werden. Auch das Gefieder gilt als Besonderheit und gut verwertbar, da viele Daunenfedern enthalten sind.
Pommernenten weisen zwei typische Farbschläge auf: schwarz und blau. Hierbei besitzen beide Farbschläge den rassetypischen weißen Latz. Dieser befindet sich handtellergroß auf der Brust und am Vorderhals. Selten kann ein zusätzlicher weißer Kehlfleck vorhanden sein.
Ente und Erpel unterscheiden sich geschlechtsspezifisch in der Größe. Doch nicht nur dies ist ein optimales Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Geschlechtern, denn auch der Schnabel unterscheidet sich. Der Erpel weist einen olivgrünen, die Ente hingegen einen schiefergrauen oder auch schwarzen Schnabel auf. Jedoch ist bei beiden Geschlechtern die Schnabelspitze schwarz.
Diese Rasse weist als typische Landente einen langen, tiefen und breiten Rumpf auf, der waagrecht getragen wird. Trotz der stattlichen Größe wirken die Tiere keinesfalls plump, eher sehr schmal und elegant, da der Rücken lang, breit sowie leicht gewölbt ist. Die Brust hingegen ist voll, rund und steht etwas vor. Der Bauch ist tief und breit ohne Kielbildung. Abgerundet wird dieses Bild durch einen gut geschlossenen Schwanz und fest am Körper anliegende Flügel. Die mittellangen Läufe befinden sich fast Körpermittig und enden in kaum hervortretenden Schenkeln. Die Federn sind fest anliegend und straff.
Typische Farbgebungen des Gefieders sind schwarz oder blau. Durch ihren typisch weißen Brustlatz stechen sie optisch wahrlich heraus.
Übersicht der typischen Rassemerkmale:
Farbmerkmale:
Farbgebung: schwarz oder blau
Körpermerkmale:
Rumpf: lang, tief und breit – waagrecht getragen – fleischig
Rücken: breit, lang und leicht gewölbt
Brust: voll, rund, etwas vorstehend
Bauch: tief und breit
Flügel: festanliegend am Körper, hoch getragen
Schwanz: gut geschlossen
Kopf: lang, schmale flache Stirn
Augen: dunkel
Schnabel: breit und lang
- Erpel: olivgrün mit schwarzer Spitze
- Ente: schiefergrau oder schwarz mit schwarzer Spitze
Kammform: einfach – Einfachkamm
Hals: mittellang, leicht gebogen
Gewicht der Tiere:
Erpel: 3 kg
Ente: 2,5 kg
Schalenfarbe der Eier:
- Weiß bis grau
- Grünlich bis blaugrün
Legeleistung:
- ~ 150 Eier im 1. Jahr
- ~ 70 – 90 Eier im 2. Jahr pro Jahr
- ~ 70 g Eigewicht
Haltung von Pommernenten
Pommernenten gelten als äußerst wetterfest, schon im Jungtieralter. Hinzu kommt, dass sie wahre Schneckenvernichter in heimischen Gärten sein können. Jedoch sind diese Enten nichts für lärmleidgeplagte Nachbarn! Denn diese Enten sind berühmt berüchtigt für ihre Redseligkeit und schnattern für ihre Leben gerne. Zwar tun sie dies fast ununterbrochen leise, dennoch könnten sich Nachbarn schnell gestört fühlen.
Bei der Haltung ist zu beachten, dass diese Enten unbedingt einen großen Auslauf mit Grasflächen sowie einen Teich benötigen! Ein kleines Planschbecken reicht für diese wasseranspruchsvollen Tiere nicht aus! Dennoch sind sie einfach in der Haltung, da sie äußerst wetterfest sind und sogar im Winter bei Schnee ihren Auslauf genießen.
Die Flugfähigkeit der Tiere ist nicht besonders stark ausgeprägt. Sie zählen zu den Landenten und sind sehr bodenständig. Jedoch kann es teils auch vorkommen, dass einzelne sehr agile Tiere einen Zaun von 70 cm Höhe leicht überwinden können. Jedoch sind eher offene Gehege- oder Stalltüren beliebte Schlupflöcher für Ausreißer.
Pommernenten fressen für ihr Leben gern und sind hierbei wahre Allesfresser. Auf der Speisekarte stehen vor allem Schnecken, die unter anderem auch die Leibspeise der Enten sind. Aus diesem Grund suchen sich die Tiere in den Sommermonaten ihr Futtern nahezu selbst.
Eine Zufütterung der Enten ist nicht unbedingt nötig, da die Tiere sich bei einem großen und abwechslungsreich gestaltetem Auslauf gut selbst ernähren können. Falls jedoch trotz alledem eine Zufütterung von Nöten sein sollte, sollte unbedingt auf eiweißreduziertes Futter geachtet werden, da die Tiere sonst zur Verfettung neigen! Dies kann sogar Tierschutzrelevant werden, da die Enten bei einer Verfettung sogar zu schwer für ihre Beine werden können und Knochenbrüche oder gar Verformungen drohen.
Diese Entenrasse gilt als sehr zutraulich. Hierzu kann die Gefräßigkeit der Tiere leicht ausgenutzt werden, um sie Handzahm zu machen. Einfach ein paar unwiderstehliche Mehlwürmer, Salatblätter oder auch Obststückchen bei jedem Besuch als Leckerchen aus der Hand anbieten. Daraufhin lassen sich die Tiere schnell und gerne streicheln.
Die Tiere sollten nicht in „Massen“ gehalten werden! Sie eignen sich nicht für eine Haltung in großen Gruppen, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Bewegungsfreude. Bevorzugt wird eine Pärchenhaltung. Zwar ist es auch kein Problem einen Erpel mit drei Enten zusammen zu halten, jedoch bevorzugen die Tiere nur einen Partner. Hingegen können die Pommernenten sehr gut mit anderen Entenarten zusammen gehalten werden, da sie sehr verträglich sind.
Pommernenten sind rundum ein absoluter Hingucker im heimischen Garten oder auf einem Selbstversorgerhof. Sie sind hierbei angenehm lebhaft und weisen trotz alledem einen ruhigen und aufgeschlossenen Charakter auf. Hinzu kommt, dass diese Enten unermüdliche Schneckensucher und somit für jeden Züchter oder Halter sehr wirtschaftlich sind. Wichtig ist jedoch, dass den Tieren ein großer weitläufiger Auslauf beziehungsweise auch eine Möglichkeit der Bewegung im Wasser, auf dem Feld oder auf einer Wiese geboten wird!