März 21

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Warzenente


  • Herkunftsland: Südamerika*
  • Lebende Tiere: 2.743 weibliche Tiere und 1.182 männliche Tiere (Stand 2016)
  • Ernährung: einfache Haltung, Anfängerfreundlich – Futtersparsam da, gute Selbstversorger und Allesfresser – ernähren sich nicht nur von Pflanzen, die sie gründelnd im Flachwasser oder auf Wald und Wiese finden, sondern können als Allesfresser auch mit handelsüblichem Körnermischfutter für Geflügel (z. B. Hühnerfutter) gefüttert werden – sehr gut flugfähig!

Über den Arche-Park

Der Max Arche-Park bietet ganz im Sinne der Arche-Noah eine paradiesische Insel für vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen im Biosphärenreservat der niedersächsischen Elbtalaue.
Hier finden Tiere ein Zuhause, die auf der „Roten Liste“ stehen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der liebevollen und vor allem tiergerechten Pflege und Haltung. Jede Rasse und jedes Tier werden individuell betreut und versorgt.
 
Zusätzlich bietet der Arche-Park eine optimale Möglichkeit, um einen Einblick in das tägliche Bauernhofleben zu erhalten. In Form eines Erlebnis-Bauernhofes können Tierliebhaber, Familien, Kinder oder auch Schulen einen Eindruck erlangen. Über 100 seltene Tiere warten darauf, bei einem Ausflug mit eigenen Augen, Händen und auch allen weiteren Sinnen entdeckt und gefüttert zu werden!

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Die Warzenente repräsentiert die domestizierte Form der wilden Moschusente und zählt zu den sogenannten Zweinutzungsrassen. Sie gilt als äußerst Anfängerfreundlich. Zusätzlich wird ihnen eine einfache Pflege und Haltung nachgesagt, da sie recht schnell zahm werden können. 

Vor etlichen Jahren war die Warzenente ein äußerst beliebter Bewohner auf Bauernhöfen. Sie gehörte einfach zum üblichen Bauernhofbild dazu, denn häufig sah man diese Enten freudig über den Hof watscheln. Heute jedoch gehört dieses idyllische Bild der Vergangenheit an. Die Enten sind größtenteils verschwunden und sehr selten geworden. 

Diese Entenart ist bekannt für ihr schmackhaftes und fettarmes Fleisch sowie ihre weiche Daunenfedern, die gerne für die Füllung von Kissen genutzt werden. Jedoch ist dies nicht ihr einziges bekanntes Merkmal. Die markanten und teils charmant wirkenden Warzen, die sich im Gesicht der Tiere bilden, verleihen den Enten ihren unverwechselbaren Namen. Hierdurch erhalten die Tiere einen teils äußerst sympathisch wirkenden Gesichtsausdruck. Hinzu kommt, dass die Warzenenten nicht nur in einer Farbauswahl schimmern, sondern in vielen verschiedenen Farben vorzufinden sind. Hierdurch werden die Enten heutzutage häufig als reine Ziervögel gehalten. 

Die wilden Vorfahren der Warzenente zählten zu den „Baumbrütern“. Dieses Verhalten haben die Warzenenten geerbt und es gilt zu beachten, dass Brutstätten nicht auf dem Boden errichtet werden. Die Tiere benötigen unbedingt erhöhte Standorte, um ein Gelege aufbauen zu können.  

Warzenenten werden auch häufig als Haus-, Flug-, Stumm-, Türken- oder Barbarie-Ente bezeichnet.

Herkunft der Warzenente

Warzenenten gelten als domestizierte Hausform der wilden südamerikanischen Moschusente (lat. Cairina moschata). Dies ist eine absolute Besonderheit, da alle anderen Entenrassen von der Stockente abstammen. Die wilde Moschusente bewohnte vor allem bewaldete Regionen mit Flüssen und Seen. Dieses bevorzugte Habitat vererbte sie auch an die heutigen Warzenenten weiter, die in ihrer Haltung eine Kombination aus bewaldeter Fläche mit Wiese und Fluss, Teich oder See bevorzugen. 

Laut den Aufzeichnungen gelangten 1514 erstmals Warzenenten über spanische Schiffe nach Europa. Jedoch hielten indigene Völker die wilden Vorfahren schon weitaus früher. Es wird berichtet, dass bereits weit vor dem 16. Jahrhundert die Moschusente von einigen südamerikanischen Kulturvölkern domestiziert wurde. 

Nach Deutschland kamen die Enten mit Hilfe des Schiffverkehrs von England und Spanien im 18. Jahrhundert. Jedoch wurde erst 1940 ein einheitlicher Rassestandard festgelegt. Während der Zeit der DDR wurden die Warzenenten als Wirtschaftsrasse vom Staat stark gefördert, doch nach der Wende geriet die Rasse fast in Vergessenheit und zählte nunmehr der Vergangenheit an. Nur wenige Hobbyzüchter ist der Erhalt der Tiere zu verdanken. 

Heutiger Stand

Die Warzenente befindet sich auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen. Hierbei ist sie unter der Kategorie „Beobachtung“ zu finden. Stand 2016 war, dass 2.743 weibliche Tiere und 1.182 männliche Tiere in den ursprünglichen Farbschlägen verzeichnet werden konnten.

Warzenenten

Typische Rassemerkmale der Warzenente

Die Warzenente zählt zu den Zweinutzungsrassen und gilt als äußerst Anfängerfreundlich, nicht zuletzt aufgrund ihres äußerst ruhigen Charakters.

Die Tiere sind sogenannte Wirtschaftsenten und zählen teils sogar zu den Nutztieren, da sie auf eine gute Leistung, besonders auf eine sehr gute Fleischleistung hin gezüchtet wurden. Das Fleisch gilt hierbei als besonders schmackhaft und fettarm. Die Tiere erreichen im adulten Alter stattliche Gewichte mit einer guten Fleischausbeute. Ein Erpel kann ein Gewicht von bis zu sechs Kilogramm erreichen, eine Ente hingegen bis zu drei Kilogramm.

Die Schlachtreife erreichen die Tiere ab dem Zeitpunkt der kompletten Befiederung. Dies ist mit einem Alter von drei Monaten erreicht. Jedoch gilt es, besser mit der Schlachtung zu warten und die Tiere reifen und wachsen zu lassen. Ab einem Alter von einem halben Jahr nämlich gilt das Fleisch als besonders reif und schmackhaft.

Warzenenten weisen eine jährliche Legeleistung von 40 Eiern auf. Die Ente beginnt hierbei ab einem Alter von acht Monaten mit dem Legen. Das durchschnittliche Bruteimindestgewicht liegt hierbei bei 70 bis 80 g. Die Eier weisen eine gelbliche bis weiße Schalenfarbe auf. Falls Warzenenten brüten, zeigen sie einen ausgeprägten Bruttrieb. Sie können bis zu dreimal im Jahr ein Gelege mit acht bis zwanzig Eiern produzieren. Gebrütet wird meist in etwa 35 Tage lang.

Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass das Gelege keinesfalls auf dem Boden erbaut wird, sondern auf etwas höher gelegenen Standorten. Die Tiere gelten bei der Brut als äußerst Fürsorglich und „Kampffreudig“, da die Elterntiere ihr Gelege äußerst gut gegenüber Fressfeinden verteidigen. Hier wird auch nicht vor einer Katze halt gemacht. Hinzu kommt, dass Warzenenten sich optimal als „Ammen“ eignen, falls andere Hühner- oder Entengenossen ihre Eier nicht annehmen oder brüten wollen, einfach die verschmähten Eier unter das Gelege einer Warzenente mischen und abwarten.

Diese Entenrasse kann zwar mit anderen Entenrassen gekreuzt werden, jedoch gelten die sogenannten „Hybriden“ als unfruchtbar. Diese können aufgrund ihrer Unfruchtbarkeit nur für die Mast verwendet werden.

Warzenenten verfügen über eine ausgeprägte Rangordnung, die sich unter zusammen lebendenden erwachsenen Tieren stark verfestigt. Während der Paarungszeit ist jedoch zu beachten, dass die Erpel sehr aggressiv auftreten können und häufig andere Artgenossen attackieren, um die Machtverhältnisse und Rangordnung zu klären. Ältere Tiere können ebenfalls eine Aggressivität gegenüber dem Menschen entwickeln und zeigen.

Der Erpel ist wesentlich größer als die Ente. Beide Geschlechter weisen einen langen und breiten Körper mit einem schwach gewölbten Rücken sowie einen langgestreckten breiten Rumpf auf, der waagerecht getragen wird. Die Unterlinie ist hierbei glatt.

Der Kopf der Warzenenten wirkt verhältnismäßig groß zu den restlichen Körperproportionen und verfügt über einen gewölbten Scheitel mit einer flachen Stirn. Die Scheitelfedern sind verlängert und können sogar gesträubt werden. Bei Erpeln können diese leicht wellig ausfallen.

Charakteristisch für diese Tiere ist das rote mit nackter Gesichtshaut überzogene Gesicht. Die rote Gesichtshaut zieht sich von der Schnabelbasis, um die Augen herum bis zum Stirnhöcker hinauf und endet mit einem Warzengebilde. Somit kann das Gesicht der Warzenenten bedeckt mit glatten flachen Warzen sein.

Die Stirnwarze unterscheidet sich Geschlechterspezifisch. Beispielsweise weisen die Erpel eine zungenförmige bis zu den Nasenlöchern herunterreichende Stirnwarze auf, die Enten hingegen eine kleinere, in Form eines Siruptropfens aussehende Warze. Beide Geschlechter weisen große Augen und einen mittellangen, nach vorn schmaler werdenden Schnabel mit einem hakigen Spitzennagel und schwach gebogenem First auf. Der Hals ist kräftig und leicht s-förmig gebogen, wobei der der Erpels deutlich länger ausfällt. Die Oberfedern des Halses können verlängert sein.

Die Flügel werden von Warzenenten hoch getragen und weisen breite muskulöse Armschwingen auf. Der Schwanz ist lang, breit und flach. Eine Besonderheit ist, dass das Schwanzgefieder des Erpels nicht die typische geschlechtsspezifische gewölbte Schwanzlocke aufweist, wie viele andere Entenrassen.

Das Gefieder bedeckt die Schenkel, wobei die Läufe mittellang und stark knochig ausgeprägt sind. Die Zehen sind mit spitzen, gekrümmten Krallen versehen.

Allgemein liegt das Gefieder straff und außer am Kopf sowie am Hals sehr fest an. Als Farbschläge sind verschiedene Wildfarben mit blau, perlgrau oder braun mit/ohne einem weiß Latz, blau, weiß oder schwarz mit/ohne Saum, Schecken in blau oder schwarz mit/ohne Saum oder braun möglich. Insgesamt sind zwölf mögliche Farbschläge anerkannt., wobei die ursprünglichen Farbgebungen blau, blau-gescheckt, blau-wildfarbig, braun-gescheckt, braun-wildfarbig, schwarz-gescheckt, weiß und wildfarbig sind.

Übersicht der typischen Rassemerkmale: 

Farbmerkmale: 

Farbgebung: weiß, schwarz, blau, perlgrau, wildfarbig, gescheckt, blau-gescheckt, blau-wildfarbig, blaugesäumt, braun-gescheckt, braun-wildfarbig, perlgrau-wildfarbig, schwarz-gescheckt 

Körpermerkmale: 

Rumpf: langgestreckt und breit – waagrecht getragen

Rücken: sehr breit, schwach gewölbt

Brust: breit, gut gewölbt, etwas angehoben und glatt 

Flügel: hoch getragen mit breiten Armschwingen

Schwanz: lang, breit und flach – Besonderheit: Schwanzgefieder des Erpels zeigt nicht die typische geschlechtsspezifische gewölbte Schwanzlocke wie bei anderen Entenrassen

Kopf: verhältnismäßig groß, gewölbter Scheitel, flache Stirn, verlängerte Scheitelfedern (beim Erpel teils auch lockig oder wellig) 

Gesicht: glatt mit flachen Warzen

Stirnwarze:

  • Erpel:  zungenförmig und reicht bis zu den Nasenlöchern herunter 
  • Ente: kleiner als beim Erpel, Form eines Siruptropfens

Augen: groß

Schnabel: mittellang, nach vorn schmaler werdend und hakiger Spitzennagel, schwach gebogener First

Hals: kräftig – leicht s-förmig gebogen 

  • Erpel: deutlich länger
  • Ente: kürzer, Oberhalsfedern sind verlängert 

Gewicht der Tiere:

Erpel: 5 – 6 kg  

Ente: 3 kg 

Schalenfarbe der Eier:

  • Gelblich bis weiß

Legeleistung:

  • ~ 40 Eier pro Jahr

~ 70 – 80 g Eigewicht

Haltung von Warzenenten 

Warzenenten gelten als äußerst robust, vital, widerstandfähig, schnellwüchsig, Anfängerfreundlich und leicht zu zähmen. Wer die Tiere schnell auf seine Seite ziehen möchte, sollte einfach unbedingt bei jedem Besuch ein paar Leckereien wie beispielsweise Salatblätter mitbringen. Hierdurch lassen sich die Enten schnell bestechen und werden zahm. 

Bei der Haltung ist zu beachten, dass den Tieren unbedingt ein Freilauf auf einer begrünten Wiese mit einem Teich zur Verfügung stehen muss. Jedoch muss hierbei unbedingt die sehr gute Flugfähigkeit der Enten beachtet werden – trotz des stattlichen Gewichtes! Zwar gelten die Tiere als sehr Standorttreu, trotz alledem sollten ungewollte Ausflüge mit Hilfe eines hohen Zaunes unterbunden werden. Vor allem die Jungtiere und weibliche Warzenenten neigen zu einer ausgeprägten Flugbereitschaft, ältere Tiere hingegen verlieren mit der Zeit das Interesse an Flügen. Besonders Erpel verlieren aufgrund ihrer starken Gewichtszunahme mit zunehmendem Alter die Flugfähigkeit. Hinzu kommt, dass der weiße Farbschlag für seine Bodenliebe bekannt ist und kaum eine Flugbegeisterung aufweist. Andere Farbschläge hingegen gelten als wesentlich aktiver. 

Hinzu kommt, dass ihnen eine gewisse Pflegeleichtigkeit nachgesagt wird. Zudem eignen sie sich hervorragend für eine Lärm-leidgeprägte Nachbarschaft, da diese Enten nicht quaken! Besonders für Wohnflächen mit sehr empfindlichen Gehören in der Nachbarschaft sind diese Tiere ein wahres „Must-have“! Denn die Tiere äußern ihre Laute in Form von Zischen, Grunzen oder Glucksen. Diese sind jedoch kaum zu hören. 

Warzenenten sind bekannt für ihr ruhiges Wesen. Den Großteil eines Tages beschäftigen sie sich mit der Futtersuche. Hierbei gilt jedoch eines zu beachten: Warzenenten benötigen unbedingt eine Wiese und einen Teich! Denn genau hier suchen sie eifrig ihr Futter. Zu den Lieblingsspeisen zählen beispielsweise Grünpflanzen, Gras, Kräuter, Wasserpflanzen, Würmer, Käfer oder auch Schnecken. 

Jedoch sollte man Warzenenten unbedingt vor seinem geliebten Gemüsebeet fern halten, denn hier zertreten die Tiere alles, was sie nicht fressen wollen und das vorher schön angelegte Gemüsebeet gleicht schnell einem Schlachtfeld.  

Die Tiere sollten immer in Gruppen gehalten werden! Hierbei gilt es zu beachten, dass ein Erpel immer mindestens zwei, besser bis zu vier Enten vorfinden sollte. Dies hat den Grund, dass der Erpel durch die weibliche Gesellschaft ausgelastet werden soll. Geschieht dies nicht und ist der Erpel unterbeschäftigt, kann dieser ausgesprochen aggressiv werden. Falls mehrere Erpel auf einem Gelände gehalten werden sollen, ist unbedingt darauf zu achten, dass jeder der männlichen Vertreter genug Damen um sich scharren kann, sonst drohen schwere Kämpfe! 

Bei der Brut und der Erbauung von Gelegen ist unbedingt die wilde Herkunft der Vorfahren zu bedenken! Die Vorfahren der Warzenente zählten zu den sogenannten „Baumbrütern“. Dies haben sie den heutigen Nachfahren vererbt, sodass den Tieren unbedingt die Möglichkeit gegeben werden muss, ihre Gelege auf erhöhten Standorten zu errichten. Bevorzugt werden hierzu erhöhte Neststandorte, die ebenfalls von oben geschützt sind, beispielsweise durch ein Dach. 

Bei der Brut selbst ist nicht viel zu beachten, da die Enten als äußerst Fürsorglich gelten. Die geschlüpften Küken wachsen äußerst schnell und sind wahre Nestflüchter. Sie folgen sofort ihrem Muttertier und sind schon am ersten Tag nach dem Schlupf auf dem Wasser oder dem Land zu finden. Hierzu sollte jedoch die Wasserstelle unbedingt einen kükengerechten Ausgang aufweisen! Zu tiefe Einstiege in den Teich sollten also vermieden werden, da sonst die kleinen Küken nicht mehr an Land kommen und ertrinken. 

Nicht zuletzt gelten Warzenenten aufgrund ihrer besonders guten Fleischleistung als optimale Gartenbewohner für Selbstversorger!

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